Die Computerzeitschrift „Chip“ wirbt mit dem Sloagan „Preistipp: Windows 7 für 75 Euro, sofort lieferbar„. Dazu gibt es auch eine Preisvergleichsliste für diejenigen, die bei der Erstaktion zu spät kamen (wie ich). Doch leider stellt sich heraus, dass nur die Preise der „Home Premium“ Version verglichen wurde. Doch rein präventiv würde ich lieber zur Professional-Version greifen, wegen des XP-Modus.
Egal wie: Vielerorts werden in ein paar Tagen die Systeme von Windows XP oder Vista auf Windows 7 aktualisiert. Doch was geschieht mit den guten, alten System, das doch eigentlich ganz gut lief? Ist es nicht schade, das so geliebt-gehasste und fertig-konfigurierte Altsystem einfach im elektronischen Nirvana landen zu lassen?
Gebt Eurem System ein Gnadenbrot und lasst es als virtuelles System weiterleben.
Was ist eigentlich ein virtuelles System?
Das ist eigentlich ganz einfach und wird in meinem früheren Artikel „Der PC im PC“ erklärt. Dort wird auch ein Überblick über die (meines Erachtens) drei wichtigsten Programme für virtuelle Betriebsysteme.
Aus bestehendem System ein virtuelles System erstellen
Nun – seit Kurzem stellt Microsoft Technet das Tool „Disk2vhd“ bereit, mit dem Ihr Euer bestehendes System in ein virtuelles System umwandeln könnt – Ihr könnt quasi den eigenen PC virtualisieren. Für die Experten: Es wird eine *.vhd Datei aus dem bestehenden Systems erzeugt.
Selbstverständlich ist das Ganze kostenlos und funktioniert sehr problemlos. Alles was Ihr tun müsst, ist anzugeben, aus welchen Partitionen Euer virtueller PC bestehen soll und wohin Euer Virtuelle PC gespeichert werden soll.
Disk2vhd im Einsatz (Klicken zum Vergrößern)
Habt Ihr die erforderlichen Einstellungen vorgenommen? Gut, dann klickt auf „Create“ und geht schon mal Kaffee kochen, denn der Vorgang dauert ein Weilchen. Gefühlte 10 Zigarettenlängen hat das bei mir gedauert. Am Ende wurde ich mit einer sehr gut funktionierenden und fertig eingerichteten vhd-Datei belohnt. ….. Hach, wie „Jeanny in the bottle“ , mein heißgeliebtes Altsystem 🙂
Bleibt noch zu erwähnen, dass Virtual PC nur VHD-Dateien mit einer Größe von 127GB unterstützt. Hier wäre ggf. noch etwas Partitionierungsarbeit angesagt. die erzeugte VHD-Datei sollte auch nicht auf dem System gebootet werden, von dem es erstellt wurde.
Wie nutzt man das neue System?
Die mit Disk2vhd erstellten virtuellen Systeme können mit Microsoft Virtual PC weiterhin genutzt werden. Den Einsatz von Microsoft Virtual PC hab ich ebenfalls im o.g. Artikel erläutert. Es ist ganz einfach und durchaus auch für Anfänger geeignet.
Warum gerade Disk2vhd?
Das schöne an dieser Software ist, dass sie ein Abbild des Computers bei laufendem Betrieb erstellt. Es muss also nicht auf DOS-Ebene oder von außen zugegriffen werden. Außerdem ist das System – mit all seinen Einstellungen – fertig vorkonfiguriert.
Neugierig geworden?
- Kommt so etwas für Euch in Frage?
- Kanntet Ihr Disk2VHD schon?
- Nutzt Ihr eine andere Software?
Foto: „Doppel“ © Torsten Bogdenand / PIXELIO
Jeffrey sagt
Hallo Oliver
Kommt so etwas für Euch in Frage?
Auf jeden Fall, da man mit Virtualisierung allgemein recht viel Hardware sparen kann.
Kanntet Ihr Disk2VHD schon?
Bis ich den Beitrag in meinem Blog geschrieben habe nicht, nein 😀
Nutzt Ihr eine andere Software?
VMware vCenter Converter ist auch sehr gut!
In meinem Blog habe ich auch einen kleinen Beitrag darüber verfasst:
http://infoblog.li/eigenen-pc-virtualisieren/
Gruss
Jeffrey
plerzelwupp sagt
Hallo Jeffrey, herzlich Willkommen im Blog und vielen Dank für Deinen Kommentar. Es ist schon eine schöne Sache mit diesem neuen Microsoft-Tool – es freut mich auch, wenn du darüber berichtest.
Allerdings wäre eine entsprechende Benennung auch nett gewesen, wenn Du hier schon Werbung machst. 😉
Jeffrey sagt
Hallo Oliver
Danke für die nette Begrüssung!
„Allerdings wäre eine entsprechende Benennung auch nett gewesen.“
In wie fern meinst du das ? 😀
PS: Habe dich in meinem Blogroll aufgenommen.
Gruss
Jeffrey
Kiri sagt
Hmmmm. Windows 7 für 75 Euro? Seltsam, so viele Leute die ich kenne haben 7 und können es sich garnicht leisten 😉 Nunja zum Thema Systemwechsel: Ich lass die Pfoten von Windows 7. An Vista hab ich mir schon die Finger verbrannt und das Ding läuft hier auf meinem Rechner nur als Zweitsystem, sollte am XP mal was kaputt sein. Aber dieses Klickibunti-OS Vista/7 kommt mir niemals als Hauptsystem ins Haus!
plerzelwupp sagt
Hallo Kiri – sorry für die späte Rückmeldung.
Nun – Vista ist ja deutlich besser als sein Ruf. Wem das „Klickbunti“ nicht passt, kann sein Layout auch sachlich nüchtern gestalten.
Mein Vista hat einen einfarbigen (schwarzen) Desktop; allerlei Schnickschnack wurde ausgeschalten (u.a. die Sidebar) und Ansichten auf „klassisch“ geändert. Schon hast Du ein zeitgemäßes Betriebssystem im XP-Style 😉
PS: 75 € ist Geld, ich weiß. Das sollte meinerseits auch nicht hochnäsig gemeint gewesen sein.
Sascha sagt
Was für den ein oder anderen bei dem Thema vielleicht auch noch interessant ist: bei Windows 7 kann man von Haus aus VHD-Dateien als virtuelle Festplatten einbinden.
Wenn man also nicht mittels VirtualPC gleich den kompletten Rechner im Rechner hochfahren / starten will, sondern z.B. nur eine bestimmte Datei kopieren möchte, kann man dies ohne großen Aufwand tun, indem man die entsprechende VHD halt vorab als virtuelle Festplatte ins System einbindet, so dass diese mit den übrigen Datenträgern ganz normal im Explorer angezeigt wird 😉
plerzelwupp sagt
Hey Sascha – auch bei Dir muss ich mich für die späte Rückmeldung entschuldigen.
Vielen Dank auch für den zusätzlichen Tipp und dem Hinweis, dass Windows 7 ohne Umwege VHD-dateien einbinden kann.
So in etwa hab ich das auch immer gemacht, indem ich meine alte Systemplatte anschloss und auf die alten Dateien zugriff. Mit dem Unterschied, dass es ein physisches Laufwerk war.
Gucky sagt
Never change a running System… so ungefähr lautet der Spruch den ich immer im Kopf habe.
Das Problem ist immer ein neues System wieder so einzurichten damit man damit flüssig arbeiten kann.
Ich habe einmal das komplette Betriessystem gewechselt (von Windows auf Linux).
Aber ich habe auf der gleichen Platte noch ein WIN XP.
Bei der vorigen Version meines Betriebssystem liefen die noch nebeneinander. Jetzt nicht mehr…
Ich nehme an aus Sicherheitsgründen.
Aber bei Linux kann man auch virtuelle Server aufsetzen. Bisher sah ich allerdings noch keine Veranlassung dazu.
Deine Beiträge sind aber immer sehr interessant für experimentierfreudige User. Nur habe ich nicht mehr die „Nerven“ dafür.
plerzelwupp sagt
Hey Gucky – vielen Dank für Deinen Kommentar.
Nun – im Artikel ging es im Großen und Ganzen um die Einrichtung eines virtuellen Systems vom laufenden System (und nicht um das Upgrade zu einem anderen System). Klar ist auch das etwas für Experimentierfreudige. Mit Gefahren ist es allerdings weniger verbunden: das Schlimmste was passieren kann ist, dass das virtuelle System nicht (richtig) läuft.
Übrigens: Hut ab, dass Du (bekanntermaßen) den Sprung gewagt und geschafft hast, Dich von Windows zu lösen 😉
Gucky sagt
Hinter dem Umstieg standen „Notwendigkeiten“…
Und ich habe zwischendurch geflucht und an meinem Verstand gezwieifelt !
Einen wichtigen Punkt der mich zum Umstieg veranlaßt hat beschreibst du oben… es kostet… 😯
Rechner ohne Betriebssystem gibt es dagegen für einen „Appel und ein Ei“.
Selbst wenn ich mir eine DVD mit dem OS für 10 € kaufe bin ich besser dran.
Und ich will nix gegen Windows sagen ! Manche Sachen lassen sich damit schneller und besser erledigen als mit Linux. Und schließlich hat mich Windows lange begleitet.
Aber dieses Kommerzielle mit dem Klickbunti (Vista) kann ich nicht mitmachen.
Deshalb behalte ich auch mein XP welches ich von einer mitleidigen Seele geschenkt bekam (Original).
Weil es auch manche Software (die ich in nächster Zeit mal brauche) nur unter Win gibt.
Und spätestens dann kommt ein virtueller Server zum Einsatz. Oder möglicherweise kriegt Win auch einen eigenen Rechner (Hardware). Was ich eigentlich für die bessere Lösung halte…
GMU sagt
Ich hatte mich damals schon Vista verweigert und werde solange mit XP Pro unterwegs sein, bis es dafür keine Software mehr dafür gibt. Oder mein Rechner kollabiert.
plerzelwupp sagt
Klar, warum soll XP schlecht sein – immerhin hat es uns über ein Jahrzent treu begleitet.
Im Artikel geht es um virtuelle Systeme. Das kannst Du natürlich auch mit deinem laufendne XP-System machen 😉
GMU sagt
Jaja, habisch ja och überflogen, aber das ist mir ‚mal wieder alles viel zu aufwendig und zu kompliziert.
plerzelwupp sagt
ach was – das war mein Fehler. Ich hab mit den ersten beiden Sätzen einfach zu weit ausgeholt 😉
Marlen sagt
Hm, oben wird geschrieben, man soll den virtuellen PC nicht auf dem erstellten Rechner laufen lassen. Warum nicht? In dem virtuellen Ding stehen doch meine ganzen Treiber (für die Hardware) drin, wenn ich das Virtuelle System dann auf einem anderen Rechner (mit anerer Hardware) starte, funktioniert das doch nicht?
plerzelwupp sagt
Entschuldige Marlen,
deinen Kommentar hab ich aus den Augen verloren. Im Artikel erwähnte ich, dass es nicht auf dem gleichen (Betriebs-)System eingerichtet werden soll. Wohl aber auf dem gleichen Rechner.
Furby sagt
Warum den nicht? ich möchte es ja zuerst testen bevor ich den pc neu aufsetze
Moi sagt
Hi, schöner Beitrag. Hat mir gerade fast alle meine Virtualiserungs-Newbie-Fragen beantwortet.
Bis auf eine: Läuft mein jetziges System (XP SP3 32bit) denn problemloas auf anderer Hardware?
Bei mir steht ein neuer Rechner an. In diesem Zuge werde ich auch von XP auf Win7 64bit umsteigen…
plerzelwupp sagt
Hallo Moi,
es heißt ja, dass man nicht versprechen soll, was man nicht selbst halten kann. Eine Prognose ist das wirklich schwer. Probier’s einfach mal aus – verlieren kannst du dabei ja nichts.
Auf deine Antwort bin ich gespannt – das würde mich nämlich auch mal interessieren.
G. Born sagt
Hm, meine Erfahrungen mit disk2vhd sind da schon etwas differenzierter, wenn man Real World Szenarien anlegt. Ich hab’s mal in einem Blogbeitrag http://www.borncity.com/blog/2010/07/17/viel-rger-mit-disk2vhd-2/ zusammengefasst – aber vielleicht stelle ich mich ja nur blöde an …
Oliver sagt
Hallo Namensvetter!
Vielen Dank für die Infos. Dadurch spart man sich eine Menge Zeit.
Zum Thema Virtuelle PCs. Super Sache. Vor allem wenn man kritische Sachen testen will. System kaputt? Na und, dann kopieren wir halt ein neues vom Source System…
Hat mir schon viel Arbeit gespart 🙂
Grüße Oli